Schlank fügt sich der Neubau Memorium Nürnberger Prozesse an die östliche Grundstücksgrenze. Er bildet für die Geschoßwohnungsbauten entlang der Fürther Straße den städtebaulichen Abschluss. Seine vertikale Baumasse markiert den Übergang von der Straße zum Platz. An der Fürther Straße gewährt ein Schaufenster den Besuchern schon einen Einblick ins Foyer. Ein Schriftband verweist übereck auf das Memorium. Zugunsten einer weiten Platzfläche werden alle Nutzungen in dieser kompakten Baumasse am Platzrand errichtet. Die Platzmitte bleibt unbebaut, der Blick zu Eingang des Saals 600 wird freigehalten.
Entlang der östlichen Grundstücksgrenze, vor Garagenmauer und Brandwand, wird allen Nutzungen des Memorium Nürnberger Prozesse in einem kompakten Bauvolumen Raum gegeben. Das ganze Erdgeschoß ist ein zusammenhängender lichter Raum der die BesucherInnen aus aller Welt freundlich empfängt. Empfangstheke, Shop, White Cube und Café liegen großzügig nebeneinander mit viel Raum für Besucher:innengruppen jeder Größe, natürlich belichtet von Tageslicht durch Oberlichter. Zwei Treppen führen zur flexiblen Wechselausstellungsfläche im Untergeschoß und lenken den Rundgang. Über eine Deckenöffnung ist das obere Foyer, zugleich der Pausenraum der Schüler:innen mit dem Erdgeschoß verbunden.Über Aufzug und geradläufige Treppe erreicht man von diesem Foyer die Seminarräume und die Bibliothek. Jedes dieser Geschoße hat lange Bandfenster die den Blick auf den Altbau mit dem Saal 600 lenken.
Der Neubau des Besucher:innenzentrums bezieht sich auf den Ort und tritt mit ihm in Dialog. Das Material seiner Fassaden übersetzt die homogene Farbigkeit der Bestandsbauten in heutige Bautechnik. Ortbeton mit Natursteinzuschlägen aus rosa Sandstein, getönt mit rötlichen Eisenoxidpigmenten bildet die Außenwände des Neubaus, angeglichen an der Tönung den Bestandsbauten. Im hohen Bauteil an der Fürther Straße sind die Fenster in allen Geschoßen auf das Justizgebäude ausgerichtet so dass die Besucher stets den darin befindlichen Saal 600 im Blick haben.
Auslobung: Stadt Nürnberg
Visualisierungen: Nora Walter, Architectural Visualizations