Konzept
Der historische Schlosspark mit seinen vielfältigen räumlichen und zeitlichen Schichten und der Abfolge aus Einfriedungen, Gräben und Torsituationen, wird als wertbestimmendes Element im Zukunftsensemble Schloss Türnich im übergeordneten Grünraum wieder erlebbar gemacht. Die vielfältigen Beziehungen zum Ort und der weiten Landschaft der Erftaue werden aufgenommen. Das System der Bachläufe und Kanäle bildet das Gerüst der landschaftlichen Gliederung.
Schlossinsel – Mittelpunkt des Schlossparks
Die neuen Nutzungen des Zukunftsensemble Schloss Türnich werden denkmalverträglich in die vorhandene Bausubstanz eingefügt. Die erdgeschoßigen Räume des Schlosses werden von Nutzungen freigehalten und dienen als Schauräume. In den beiden Odergeschoßen werden Wohnungen in die unverändert erhaltenen Raumfolgen eingefügt. Im Obergeschoß des Renteigebäudes erhält die Ceres-Heilpflanzen GmbH zusätzliche Räume. Der Scheunenbau wird zur Kulturscheune umgewandelt, mit dem großen Saal in der Mitte und zu beiden Seiten jeweils den dienenden Räumen. Im Erdgeschoß des Stallgebäudes findet die Gastronomie ihren Platz mit direkten Zugängen zum Hof aus Café und Restaurant.
Mühlenhof
Auf dem Gelände der alten Mühle wird das neue Hotel mit den anschließenden Seitenflügeln zweigeschoßig, in Massivholz errichtet. Am Kopf dieser Bebauung ist es ist mit all seinen Räumen auf die Schlossinsel ausgerichtet. Die Gäste erleben von überall Schloss und Park durch die großzügig verglasten Holzfassaden. Das Hotel teilt sich mit den anderen Nutzungen auf dem Mühlenareal den Hof, von wo aus alle Nutzungen erschlossen sind. Die zwei Seitenflügel bilden zur Straße je einen Kopfbau aus mit dem Radverleih und den Startup-Büros. Der neue Mühlenteich begrenzt den Hof zur Straße.
Betriebshof und Permakulturwelt
Als unmittelbares Gegenüber des Mühlenhofs empfängt der Betriebshof seine Besucher mit der Orangerie und dem Hofladen an der Stirn der Bebauung. Mit seinen vier Flügeln bildet er eine echte „Hofstatt“. Nach Durchquerung der Orangerie erreichen die Besucher über den Hof mit Schaugärten die Permakulturerlebniswelt im Süden.
Bürgerpark und Neues Wohnen „An der Burg“
Im Übergang zwischen Schlosspark und Ortsrand entsteht ein weitläufiger, offener Parkbereich mit Wiesen und Rasenflächen, die möglichst restriktionsfrei für Sport, Spiel und Bewegung genutzt werden können. Die Balkonsituation an der Heerstraße wird als hochwertiger Standort für Wohnungsbau mit Blick auf den Park genutzt. An der östlichen Parkkante entstehen Cluster von Wohngebäuden für inklusives Wohnen. Sie werden über eine neue Stichstraße erschlossen, die auch als rückwärtige Erschließung für eine Nachverdichtung der Siedlung an der Poststraße genutzt werden kann.
Auszeichnung: 5. Platz
Auslobung: Stadt Kerpen
Landschaftsarchitektur: BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel