Gestaltung des Umfelds und Bau eines Besucherzentrums
Die wichtigste Aufgabe des Entwurfes zum Wettbewerb Gestaltung Gedenkort und Lernort KZ Laagberg ist das Wiedersichtbarmachen des Ortes des Konzentrationslagers, um ihn wieder ins Bewusstsein der Bewohner und Besucher zu bringen. Im unmittelbaren Nebeneinander des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Laagberg und des ihn umgebenden Stückes Stadt erhält die Ausbildung der Grenze des Gedenkortes als Schnittstelle zum städtischen Alltag eine große Bedeutung .
Das Haus, ein Massivholzbau auf einem Betontisch mit einer Hülle aus handwerklich verarbeitetem Zinkblech, schwebt über dem Gelände. Ebenerdig, schwellenlos betretbar, reihen sich alle Funktionen hintereinander in einem lichten Raum aus Holz, ausgerichtet auf den Blick in den Wald. Ein Fenster in Form der Baracke 1 vermittelt zwischen dem Innen und Außen des Gedenkorts. An dieser Stelle beginnt die Ausstellung mit einem Gedenkraum mit den Namen der Häftlinge und dem Blick aus dem Fenster nach draußen, über das Modell des Lagers hinweg. Die Ausstellung befindet sich in einem introvertiertem Raum mit Oberlicht und erzählt chronologisch die Geschichte des Lagers Laagberg, seiner Hintergründe, die Nachnutzungen und Verwandlung des Orts bis heute. Eine Bodenaussparung macht die Reste des Trafos sichtbar. Kein Gedenkpathos, keine Überhöhung, statt dessen Leichtigkeit und freundliche Sachlichkeit.
Die Topografie am Haus setzt sich vom Umfeld in Form eines abgesenkten Außenbereichs ab, um den Besuchern einen Raum abseits der alltäglichen Umgebung zu bieten. Die übergeordnete Fuß- und Radwegeverbindung aus dem Stadtwald zum Schlehenweg wird verschwenkt und führt in Zukunft entlang der neuen Gedenkstätte. Der Belag der bestehenden Fußwege wird aufgegriffen und dient als verbindendes Element zwischen den verschiedenen Orten des Erinnerns entlang der Breslauer Straße. Durch die zurückhaltende Gestaltung der Freianlagen des Gedenk- und Lernorts wird der Fokus auf die historischen Ereignisse dieses Ortes gelegt.
Wand mit den Namen aller Häftlinge des KZ-Außenlagers Laagberg
Gussmodel des Lagers Laagberg 1945
Ausstellung
Druckwerkstatt
Reste eines Trafos des ehemaligen Lagers
Kunstwerk
Seminarraum
Ausstellungsgestaltung: sehen + verstehen | Peter Götz
Landschaftsarchitektur: BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel
Ansichten: Jonas Bloch