Die „Kommandantenvilla“ im Gebäudeensemble bleibt beim Wettbewerbsbeitrag Neugestaltung Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenburg der zentrale Erinnerungsort. Die Villa bleibt als Gebäudevolumen bauplastisch erhalten. Ihre Innenräume bleiben unmittelbar erlebbar in der originalen Substanz. Dafür wird die Bausubstanz ohne Gedenkpathos, ohne Überhöhung denkmalverträglich erhalten. Das blöckische Volumen gewinnt mit seinen verschlossenen Fensteröffnungen skulpturale Qualitäten.
Dieser Eingriff entkleidet das Haus von seiner historisierenden Beschaulichkeit. Dach und Decken werden entfernt. Auf Höhe des Erdgeschossbodens wird eine Bühne aus engmaschigem Stahl für die Besucher eingebaut, welche die Außenwände der Villa nicht berührt und direkt über die barrierefreie Rampe vom Platz aus betreten wird. Die Besucher betreten einen unerwarteten Ort, einen Innenraum der ein Außenraum ist. Von hier aus sehen die Besucher zum Himmel und erleben gleichzeitig alle drei Geschosse des Hauses, ihre Räume, ihre Akustik. Auf die Wände werden Bilder projiziert, ein Hörbild erfüllt den Raum. Das Haus fungiert als Gefäß, bereit heutige Inhalte aufzunehmen.
Landschaftsarchitektur: BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel
Tragwerksplanung: Kammerlohr Perwanger Ingenieure
Medienplanung: P.medien GmbH